Historie der »Eintracht«
Unsere Johannisloge »Zur Eintracht« im Orient Berlin, wurde am 09. Dezember 1754 gegründet. Sie ist die älteste Tochterloge der "Großen National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln" (3W) und trägt die Matrikel-Nummer 01.
Die französischsprachige Großloge „Aux Trois Globes“ wuchs in Berlin ab dem 09. September 1740 unter Mitwirkung und dem Protektorat von Friedrich dem Großen. Der weitsichtige Meister vom Stuhl der Großloge, Bruder Jacob Friedrich Bielfeld, forderte bereits am 28. März 1742, mit einer auf Deutsch gehaltenen Rede, dass die Berliner Logen zukünftig in deutscher Sprache arbeiten möchten.
Am 09. Dezember 1754 erhielt unsere Loge unter dem Namen »La Petite Concorde« von der Großloge ihr Patent mit etlichen Beschränkungen. Reglementiert waren u.a. der Wahlmodus, die Beförderungsmöglichkeiten und die Mitgliederzahl. Letztere durfte die Zahl von zwölf Brüdern nicht überschreiten.
Die Anfänge der »Eintracht«
Von 1755 bis ca. 1800 fanden die Logenversammlungen in Privaträumen statt, u.a. in den Privaträumen des Majors und Kammerherrn Alexander Georg von Humboldt im Schloss Tegel.
Dem beharrlichen Streben der Brüder freimaurerisch, eigenständig und in deutscher Sprache zu arbeiten, wurde von der Mutterloge am 4. Mai 1761 stattgegeben. Die Loge »La Petite Concorde« wurde fortan von der "Großen National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln"als ihre erste Tochterloge und mit dem Namen »Zur Eintracht« anerkannt. Unsere Loge erhielt zugleich uneingeschränkte freimaurerische Rechte und eine neue Stiftungsurkunde.
Schnell wuchsen die Mitgliederzahlen: 1788=76 / 1818=84 / 1900=300 / 1929=289 / bis 1935, im Jahr des endgültigen Verbotes der Freimaurerei durch das NS-Regime, nur noch 72 Brüder verblieben waren.
Die »Eintracht« in der dunklen Zeit
Während der Zeit der Hitler-Diktatur wurde unsere über 150 Jahre bestehende Bruderschaft organisatorisch und materiell als Institution liquidiert. Krieg und Völkermord haben die wenigen Überlebenden unserer Bauhütte im Schutz der Berliner Pankgrafen-Gesellschaft und getarnt als deren traditionelles „Berliner Eisbeinessen“ nutzen können. Die Kerzen wurden zu der Zeit stets zum Gedenken an unseren Bund entzündet. Diese Tradition wird als Teil der Erinnerungskultur an die finsterste Zeit Deutschlands im 20.Jahrhundert und bis heute gepflegt.
Am 18. Mai 1946 hatte die amerikanische Besatzungsbehörde in ihrem Sektor den Freimaurern die Wiederaufnahme ihrer Arbeiten genehmigt. Die Wiedereinbringung des Lichtes am 29. Juni 1946 feierten 7 Brüder. 1947 konnte bereits mit 80 Brüdern das 192. Stiftungsfest gefeiert werden -
mit Blick auf eine traditionsbewahrende Zukunft. 1957 waren es 67 Brüder mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren. Durch den Berliner Mauerbau 1961 sank die Mitgliederzahl auf 41 und 1979 aus Altersgründen weiter auf 18 Brüder.
Und heute?
2022 sind wir 19 Brüder aus verschiedenen Orten und Ländern im In- und Ausland. Heute wie einst sind wir bestrebt, freundschaftliche und tolerante Verbundenheit praktisch zu leben, bestärkende Logenarbeiten zu erleben, inspirierende Besuche bei anderen Logen im In- und Ausland, interessante Vorträge an denen Gäste teilnehmen können, attraktive Logenfahrten, harmonische Logenfeste, herzliche brüderliche Gespräche, impulsgebende Gäste- und Schwesternabende und länderübergreifende intensive Zoom-Austausche zu gestalten.